Angesichts der Vorgänge in unserer Kirche, hat sich der Vorstand dafür ausgesprochen, dass wir auch als KAB Baumberg Stellung beziehen und mitwirken sollten...
Zurzeit gibt es verschiedene, voneinander unabhängige synodale Prozesse. Der Synodale Weg wurde 2020 von der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der Deutschen Katholiken (ZDK) initiiert. Er ist eine Reaktion auf die 2018 erschienene MHG-Studie zum sexuellen Missbrauch von Minderjährigen durch Kleriker in Deutschland. Der „Synodale Weg“ betrifft die Katholische Kirche in Deutschland. Der von Kardinal Woelki ausgerufene Pastorale Zukunftsweg im Erzbistum Köln nimmt die pastorale Situation im Erzbistum Köln in den Blick. Die Weltsynode 2021-2023 ist ein Prozess, der auf der Ebene der Weltkirche angesiedelt ist. Der Papst möchte die vielfältigen Erfahrungen der Ortskirchen nutzen und darauf aufbauend Optionen für die Zukunft der Kirche entwickeln. Auch nationale synodale Erfahrungen sollen genutzt werden und in die weltkirchlichen Überlegungen einfließen. Vom 1. Februar 2021 bis zum 18. März 2022 sind alle Interessierten eingeladen, ihre Erfahrungen, Meinungen und Vorschläge zu den zehn Themenfeldern des Papstes auf der Beteiligungsplattform www.weltsynode.koeln einzubringen.
Auf der Jahreshauptversammlung am 18.02.2022 wurde folgender Beitrag für die Weltsynode beschlossen, der am 19.02.2022 auf der Beteiligungsplattform weiter gegeben wurde:
Beitrag der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung St. Dionysius Baumberg e.V. zur Weltsynode
- Reform der Machtstrukturen und Gewaltenteilung in der Kirche.
Auf allen Leitungsebenen der Kirche sind mehr Entscheidungsverantwortung und Befugnisse auf die jeweiligen Laiengremien (z.B. Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat in der Pfarrei) zu übertragen. Ziel ist die wirkliche Partizipation der Laien und die Schaffung von mehr Transparenz und Kontrollmöglichkeiten. Priester sollten ihre Aufgabe in der Feier der Sakramente und in der Seelsorge sehen, nicht in verwaltenden und organisierenden Aufgaben.Mitwirkung des Gottesvolkes auf allen Ebenen der Kirche (etwa Diözesanen und Pfarrei) bei der Auswahl der Kandidaten für das Amt des Bischofs bzw. des Pfarrers.Kirche in der Welt muss sich der jeweiligen Gesellschaft stellen. Kirche steht nicht über der Gesellschaft noch existiert sie neben der Gesellschaft. Dies gilt für allgemein gültige Rechtsnormen wie die Menschen- bzw. Naturrechte ebenso wie für das Arbeitsrecht. Die Standards des kirchlichen Arbeitsrechts sind dringend zu überarbeiten.Zugleich wird von der Kirche als moralische Instanz zu Recht eine besondere Fürsorge für und Solidarität mit den Schwachen in der Gesellschaft erwartet.
- Aufhebung des Zwangszölibates. Es sollte zukünftigen und bereits geweihten Priestern freistehen zölibatär zu leben.
- Alle Getauften und Gefirmten sollten unabhängig von ihrem Geschlecht Anerkennung und Wertschätzung ihrer Charismen und ihrer geistlichen Berufung erfahren; sie sollten entsprechend ihrer Eignung, ihren Fähigkeiten und Kompetenzen in allen Diensten und Ämtern tätig sein können. Angesichts des Erschreckens über geistliche und sexualisierte Gewalt an Kindern, Jugendlichen und Frauen und angesichts der anhaltenden Marginalisierung und Diskriminierung von Frauen in der römisch-katholischen Kirche ist ein Schuldeingeständnis und eine Bewusstseins- und Verhaltensänderung dringend geboten. Eine solche beinhaltet eine konkrete Korrektur und Neudefinition der Situation und Stellung von Frauen in der Kirche, die den Zugang zu allen sakramentalen Ämtern beinhaltet.
- Jeder Mensch ist mit seiner Geschlechtlichkeit von Gott geschaffen und hat in diesem Geschaffensein eine unantastbare Würde. Zu jeder menschlichen Person gehört untrennbar ihre sexuelle Orientierung. Sie ist nicht selbst ausgesucht und sie ist nicht veränderbar. Menschen dürfen aufgrund ihrer nicht heterosexuellen Orientierung daher nicht diskriminiert werden, sondern ihnen ist, wie jedem Menschen, mit Achtung und Empathie zu begegnen. Alle Gläubigen und die Kirche sind dazu verpflichtet, aktiv gegen jede Diskriminierung aufgrund der sexuellen Identität vorzugehen.
- Es gilt auch, die Vielfalt im Glauben in kirchlicher Einheit zu leben. Kirche und Theologie sind plural. Das Volk Gottes ist „ein bunter Haufen“. Diese Verschiedenartigkeit gilt es als Stärke zu sehen. In der derzeitigen Krise der Kirche muss neben der Aufarbeitung, der als besonders relevant erkannten Themenbereiche darauf geachtet werden, die Kirche als Volk Gottes lebendig zu halten. Diese Lebendigkeit lebt aus der Diversität unterschiedlicher kirchlicher Gruppen, Gemeinschaften und Vereine.
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Die auf der Beteiligungsplattform gesammelten Beiträge werden ab dem 18. März von einer externen Agentur nach sozialwissenschaftlichen Standards ausgewertet und zusammengefasst. Sie dienen dann als Beratungsgrundlage für die diözesane synodale Versammlung, die am 30. April und 1. Mai 2022 stattfinden wird. Bei dieser Versammlung wird besprochen, welche Rückmeldung aus dem Erzbistum Köln über die Deutsche Bischofskonferenz in den weltkirchlichen Synodenprozess eingebracht wird. Darüber hinaus wird geprüft, welche Impulse und Themen in den rückgemeldeten Beiträgen für die konkrete Weiterarbeit im Erzbistum stecken. Die Deutsche Bischofskonferenz fasst die Beratungsergebnisse aus allen deutschen Bistümern erneut zusammen und reicht das Ergebnis bis zum 15. August weiter nach Rom.